Ästhetische Seitenzahnrestaurationen

Compositfüllungen als Amalgamersatz

Amalgam ist ein sehr altes und bewährtes Füllungsmaterial, das auch heute noch aufgrund seiner einfachen Handhabung in Drittweltländern zum Einsatz kommt. Im Lauf der Liegedauer kann es zur Korrosion und Expansion kommen, so dass die Füllungsränder undicht werden und Spannungen im Zahn zu Rissen führen können. Aus diesem Grund sollten insuffiziente Amalgamfüllung zahnmedizinisch ausgetauscht werden. Häufig werden sie aufgrund gesundheitlicher Bedenken und ästhetischen Belangen auf Patientenwunsch getauscht. Moderen Seitenzahncomposite sind wegen ihres sehr hohen Anteil an Keramikfüllstoffen als "plastische Keramik" anzusehen. Aufgrund der guten Haftung am Zahn und der schmelzähnlichen Abrasionsbeständigkeit lassen sich mit direkten Compositfüllungen heutzutage sehr langlebige und ästhetisch ansprechende Restaurationen erzielen.

Compositaufbauten zur Bisshebung ernährungsbedingten Erosionen

Häufig ist es die "gesunde Ernährung" mit dem Konsum von viel frischen Früchten und grob geschrotetem Getreide, die zu Erosionen mit Abrasionen führen können. Jedoch sind heutzutage auch die isotonischen Sportgetränke und die Energydrinks für die Entstehung von Säuren von grosser Bedeutung.

Compositaufbauten zur Bisshebung magensäurebedingter Erosionen

Langanhaltender Reflux und chronisches Erbrechen führen zunächst zur Schädigung des gaumenseitigen Schmelzes an den Frontzähnen. Hält die Säureeinwirkung über Jahre an, so kommt es zusätzlich zum Zahnschmelzverlust auf den Kauflächen aller Zähne, was eine Bisssenkung zur folge hat. Die Zähne und das Untergesicht werden zunehmend kürzer und das Aussehen wird greisenhaft. Die erodierten Schmelz- und Dentinareale lassen sich sehr einfach und ohne Präparation direkt mit Composit restaurieren.

Aufbau von persistierenden Milchzähnen mit Composit

Syndrome wie Trisomie 21 oder Ektodermale Dysplasie haben genetisch bedingt multiple Zahnnichtanlagen zur Folge. Es gibt aber auch familiär gehäufte Nichtanlagen von einzelnen Zähnen. Die Milchzähne unterliegen einer physiologischen Wurzelresorption, die meistens ausbleibt, wenn der bleibende Zahn darunter nicht angelegt ist. In vielen Fällen bleibt die Wurzellänge damit erhalten und der Zahn ist fest. Milchzähne haben kürzere Kronen und machen das vertikale Kieferwachstum nicht mit. Aus diesem Grund bleiben die Milchzähne in einer tieferen Position verharren und haben nach Durchbruch der hinteren Backenzähne zum einen keinen Kontakt mehr zum Gegenzahn, was für den Patienten zur Folge hat, dass die Kaufunktion deutlich eingeschränkt ist, und zum anderen kippen teilweise die Nachbarzähne darüber, was die Hygienefähigkeit einschränkt. Die persistierenden Milchzähne - insbesondere bei multiplen Nichtanlagen - können hervorragend direkt mit Composit aufgebaut werden und stehen dem Patienten dann Jahrzehnte lang zum Kauen zur Verfügung ohne dass ein Zahnersatz angefertigt werden muss.

Laborgefertigte Keramikinlays und -onlays

Aufgrund der herausragenden Qualität der heutigen Seitenzahncomposite mit ihrem hohen Anteil an keramischen Füllstoffen treten die laborgefertigten Keramikinlays nahezu vollständig in den Hintergrund. Bei ausgeprägtem Zahnhartsubstanzverlust und schwieriger Gestaltung der anatomischen Form des Zahnes bieten Keramikoverlays eine gute Therapiemöglichkeit den zerstörten Zahn in Form, Funktion und Farbe wieder herzustellen. Ist eine Bisshebung durch Sanierung  einer oder beider Kiefer erforderlich und kann diese technisch nicht intraoral mit direkten Compositrestaurationen hergestellt werden, können bei bestehenden mehrflächigen Füllungen laborgefertigte Kauflächenschalen hergestellt werden.

Laborgefertigte Vollkeramikkronen

Bei sehr grossen und tiefen Zahnhartsubstanzdefekten, bei denen der direkten Füllungstherapie ein technisches Limit gesetzt ist, ist es empfehlenswert, den Zahn mit einer Vollkeramikkrone zu versorgen.